Deutsche Kreditinstitute zahlen praktisch keine Zinsen mehr für das Gesparte, größere Guthaben werden oft sogar mit Negativzinsen bestraft. Auf Zinsportalen im Internet finden sich aber ausländische Banken, die bis zu 1,5 % Zinsen p.a. für Festgeldanlagen bieten. Das ist natürlich verlockend – doch wie steht es um die Sicherheit?
Verzinste Geldanlagen gibt es aktuell zum Beispiel bei Banken aus Bulgarien, Italien, Lettland, Malta, Portugal oder Rumänien. Guthaben bis zu 100.000 Euro sind zwar in allen Mitgliedstaaten der Europäischen Union gesetzlich abgesichert. Dennoch ist Vorsicht geboten, denn die nationalen Sicherungssysteme sind nur so zuverlässig wie die Staaten, die bei einer Bankenpleite mit Steuermitteln einspringen müssen. Ausländische Sicherungssysteme könnten im Ernstfall daher schneller an ihre Grenzen stoßen als das deutsche System aus kombinierter gesetzlicher und freiwilliger Einlagensicherung. Eine gute Bonität genießen nach Einschätzung der Ratingagenturen zwar Länder wie Dänemark, Niederlande, Norwegen, Schweden und die Schweiz. Weniger gut bewertet werden allerdings Staaten wie Bulgarien, Italien, Portugal, Rumänien oder Zypern – also gerade die Länder, deren Banken oft Zinsen für Spareinlagen versprechen.
In Deutschland bestehen neben der gesetzlichen Einlagensicherung parallel freiwillige Systeme auf Ebene der Bankenverbände. Gesetzlich geschützt sind mindestens 100.000 Euro pro Kunde und Institut, für Ehepaare mit Gemeinschaftskonto verdoppelt sich dieser Betrag auf 200.000 Euro. Wer größere Guthaben vollständig absichern will, kann sie auf mehrere Banken verteilen und die gesetzliche Einlagensicherung gleich mehrfach nutzen. Die freiwillige Einlagensicherung der deutschen Kreditinstitute übersteigt die Summe von 100.000 Euro oft noch einmal deutlich, die durchschnittliche Sicherungsgrenze liegt hier bei 190 Millionen Euro pro Kunde und Bank.